DIE AUSERWÄHLTE DES SCHEICHS 2

Kapitel 1

(Der Scheich)

 

Weißt du, was ich an Los Angeles liebe? Die Abende unter der Woche, nachdem die Sonne untergegangen ist und die gesamte Stadt wie eine Lichtparade erleuchtet. Es sind diese Augenblicke, wenn ich Wie-auch-immer-sie-hieß herumwirble, wie einen Schlangenmenschen verdrehe und vögle, während ich die Aussicht genieße. Aus einem Haus in den Hollywood Hills, das die Stadt überblickt, kann man sehr viel sehen.

Was? Hast du gerade gesagt, dass du nicht weiß, wie das ist? Natürlich weißt du das nicht. Denn ich wurde für das geboren. Ja, natürlich könntest du sagen, dass wir uns unsere Eltern nicht aussuchen können, somit hatte ich wohl einfach nur Glück. Aber nein. Ich bin wie eine Katze. Du kannst mich verkehrt herum halten und aus einem Treppenschacht fallen lassen und ich werde immer auf meinen Füßen landen.

Woher ich das weiß? Du darfst mich fragen. Weil ich wie jeder Scheich in unglaublichen Reichtum geboren wurde. Ich feierte wie ein Rockstar, so wie das jeder gute Scheich tut. Und nachdem mich ein durchgeknallter japanischer Adliger in einen Werwolf verwandelte, wurde ich verbannt, und bin dennoch in Los Angeles gelandet, wo ich die Ärsche der schönsten Britneys der Stadt tätschele.

Und als ich den episch dummen Fehler beging, meine Ansprüche herunterzuschrauben und mir selbst vorzumachen, dass ich Gefühle für ein Mädchen hatte, das breiter als schön war, bin ich trotzdem auf meinen Füßen gelandet. Selbst nach der Flucht aus meinem Luxusgefängnis, bei der ich alle meine Bodyguards getötet habe. Selbst nachdem ich mein Gesicht und nackten Schwanz den Autofahrern präsentiert habe, während ich einen Wolfskörper im Format eines Schwertransports in den Wald trug, um sie bis zu ihrer Genesung zu beschützen. Und selbst nachdem diese undankbare Person ausgerastet und abgehauen ist, weil ich sie in ein Monster oder so verwandelt hatte.

Hey, ich hätte aufgeben können. Ich hätte mich in Gedanken suhlen können wie: ‚Oh, ich liebte sie und ich kann nicht ohne sie leben. Oh, wie konnte sie mich nur verlassen, wenn ich doch gerade alles für sie aufgegeben habe?‘ Tat ich aber nicht. Weißt du, was ich getan habe? Ich bin über den Zaun eines Hauses gesprungen, habe an die rückwärtige Glasschiebetür geklopft und charmant nach Kleidung gefragt.

Ich habe mir eine Lüge ausgedacht, wie ich ausgeraubt wurde. Und sie haben mir nicht nur etwas anzuziehen gegeben, sondern auch mehrere hundert Dollar, um mir zu helfen nach Hause zu kommen.

Weißt du warum das so ist? Weil ich wie eine Katze bin, eine magische Katze, die immer mit ihren Füßen in einem luxuriösen Leben landet.

Selbst diese Frau, Miss Wie-auch-immer-sie-hieß. Ich war in einer Bar, brauchte einen Drink und eine Eroberung… habe ich erwähnt, dass ich ein Leiden habe… und diese Frau brachte mir einen Drink. Sicher, sie war etwas älter als jede, die ich bisher in meinem Leben gevögelt hatte und ihr Körper beulte an Stellen aus, an denen ein Körper es nicht sollte, aber wenn sie verdammt noch mal nur keinen Porsche fahren würde.

Ich weiß, was du jetzt denkst. Wie konnte ich es aushalten, mit jemandem so Mängelbehafteten intim zu werden? Nun, lass mich dir ein Geheimnis verraten. Wenn du es jemandem weitererzählst, werde ich es abstreiten. Aber das letzte Mädchen, mit dem ich zusammen war, Jenny, hatte nicht nur einen riesigen Hintern, sie war ein Hamsterer. Das Rückteil, das Verdeck, einfach alles quellte aus dem Fenster des Autos heraus – dagegen Miss Wie-auch-immer-sie-hieß’ breite Hüften und nicht mehr sichtbare Knöchel? Bitte, sie ist praktisch ein Supermodel im Vergleich zu meinem letzten Fehler.

Gut, „praktisch ein Supermodel“ ist immer noch kein Supermodel. Was Miss Wie-auch-immer-sie-hieß aber ist, ist ein kürzlich gefeuerter Direktor eines Filmstudios. Zumindest glaube ich, dass sie das gesagt hatte. Um ehrlich zu sein, habe ich aufgehört zuzuhören, nachdem sie mich gefragt hatte: „Bist du ein Schauspieler?“ Ernsthaft, hat sie so Männer aufgerissen? Machen das die einfachen Leute so? Ich schätze, man muss mit dem arbeiten, was man hat.

Und siehe da, hier bin ich. Denn als ich erst einmal in den Bergen in ihrem Anwesen mit Glasfassade war, hatte ich keine Muse mehr zu gehen. Wohin sollte ich überhaupt? Ich hatte keinen Zugang zu meinem Geld und meinem alten Leben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht in meine Luxuswohnung zurückkehren könnte, ohne ungerechtfertigterweise die Schuld für den Tod meiner Bodyguards zugewiesen zu bekommen. Sicher hätte der Wolf in mir sie in Stücke reißen können, aber es passierte doch nur aus Galanterie. Sie waren drauf und dran gewesen, Jenny zu töten. Ich habe sie umgebracht, um ihr Leben zu retten.

Weißt du, jetzt wo ich es erzähle, wird mir klar, was für ein supercooler Held ich eigentlich bin. Scheiß auf Jenny! Sie verdient mich nicht. Ich bin wie… ich weiß nicht… wer ist der heldenhafteste Typ, der dir einfällt? Ich bin genau wie der Typ, nur gutaussehend… und wirklich gut bestückt. Das ist wichtig zu wissen. Ich bin wirklich gut bestückt. Ich bin im Grunde der perfekte Kerl.

Ich habe allerdings dieses kleine Werwolfproblem. Mindestens einmal im Monat verwandle ich mich in ein monströses Teil mit einem eigenen Willen. Aber da, wo ich herkomme, nennt man das einen echten Mann. He, he, he, he. Nein, ernsthaft, ich werde zu einem großen Wolf. Der menschliche Teil in mir wird hinter den Augen des Wolfes eingesperrt und kommt einfach auf den Ausflug mit.

In so etwas habe ich auch Jenny verwandelt. Hab ich erwähnt, dass ihre Verwandlung nicht mein Fehler war? Ja, das ist wahrscheinlich wichtig. Absolut nicht mein Fehler. Und anstatt dass ich meine Männer sie „verschwinden“ ließ, gab ich ihr eine Arbeit und eine mögliche Zukunft mit mir.

So eine undankbare Person. Es irritiert mich, überhaupt an sie zu denken. Ich hoffe, sie bringt alle, die sie liebt, zur Strecke, wenn sie sich das nächste Mal verwandelt…

Oh, hmm… Nein, keine Sorge, ich hab das auch gehört. Das war ziemlich düster. Vielleicht wünsche ich das nicht. Wie nennt man den Zustand, wenn man sich wünscht, dass jemandem etwas passiert, man aber gar nicht wirklich will, dass es passiert? Ein fast Wunsch? Das ist es doch, oder?

Dann wünsche ich mir wirklich fast, dass Jenny zu einem Werwolf wird und jeden zur Strecke bringt, den sie kennt. Und ich wünsche mir wirklich nur fast, dass sie sich danach eine Art Silberkugel ins Herz einfängt und in eine Million Teile explodiert. Danach wünsche ich mir fast, dass sie von Maden aufgefressen wird und diese Maden Feuer fangen und langsam zu Tode brennen.

Zum Glück bin ich nicht verbittert. Ich habe gerade nur mal eben mein ganzes Leben für sie aufgegeben. Ich habe ja nur mein Herz geöffnet und zum ersten Mal in meinem Leben jemanden hereingelassen, nur, damit sie mir für genau das vor den Kopf stößt. Nein, ich bin nicht verbittert. Ich werde von einer reichen Frau wie ein lebensgroßer, vögelbarer Ken gehalten. Warum sollte ich verbittert sein? Ich lande auf meinen Füßen. Ich bin wie eine Katze… die mindestens einmal im Monat zu einem riesigen Wolf wird… der sich wie ein Arsch verhalten kann. Weißt du, sobald du ein Werwolf wirst, verlassen dich die besten Analogien fluchtartig.

Aber ich schweife ab. Lass mich dir stattdessen erzählen, was ich wirklich getrieben habe. Meistens trieb ich es mit Miss Wie-auch-immer-sie-hieß. So begann unser Abend:

Gegen 18 Uhr bin ich zu dem Haus gekommen, von dem sie mir gesagt hatte, dass wir da 19:30 Uhr eine Reservierung zum Abendessen hatten. Ich ging in das Schlafzimmer und fand einen Smoking auf dem Bett vor. Ich duschte allein und zog den Smoking an. Er passte wie ein Handschuh und ich sah umwerfend darin aus.

Um 19 Uhr kam sie aus ihrem Schlafzimmer, trug ein schwarzes Kleid, das funkelte. Sie sah so gut aus, wie sie konnte. Ich machte ihre ein Kompliment, weil ich ein Gentleman bin und nahm dann die Schlüssel des Porsche, weil ich es über hatte, den Landrover zu fahren.

Wir kamen im Restaurant an und bekamen sofort unsere Plätze. Einige Berühmtheiten kamen kurz herüber, um schnell Hallo zu sagen, während ich ihr meinen Blick schenkte. Es war ein Blick, der sagte, du kannst dich jetzt so einflussreich fühlen, wie du willst, aber in einigen Stunden wirst du mich um meinen hungrigen Schwanz anbetteln.

Als der Nachtisch kam, sah ich sie missbilligend an. Ich schob die Mousse au Chocolat vor mir herum und aß sie langsam, während sie mir dabei zusah. Nachdem ich fertig war, lehnte ich mich über den Tisch und sagte ihr, dass sie dafür bestraft werden würde, dass sie mich so unverschämt angestarrt hatte. Sie ließ sich darauf ein. Und wie sie das tat.

Ich dachte, ich sei ein sexueller Freak, weil ich jeden Tag eine Möse brauchte. Ich war so naiv. Mit Miss Wie-auch-immer-sie-hieß hatte man hier jemanden, der das Wort sexueller Freak prägte.

Ich stand auf, bevor die Rechnung kam und verlangte mein Auto vom Bediensteten. Das Auto kam vor ihr, deshalb saß ich im Auto und ließ den Motor ungeduldig aufheulen. Sie schritt hinaus und wagte es, verlegen auszusehen, also zeigte ich ihr die kalte Schulter auf dem Weg nach Hause. Das alles gehörte zum Vorspiel und wir beide wussten das. Das war nicht das erste Mal, dass wir diesen Tanz gemeinsam vollführten. Als wir also zuhause ankamen und ich nur ein Wort sagend, „ vorbereiten“, aus dem Porsche stieg, war es, als hätte ich ihr bereits 20 Minuten Oralsex verpasst.

Ich legte meine Fliege ab und ging in mein Zimmer. Sie wusste, wie lange sie Zeit hatte. Sie hatte genau acht Minuten. Nachdem ich beiläufig einen Blick aus dem Fenster auf die atemberaubende Aussicht geworfen hatte, verließ ich mein Zimmer und ging in ihres.

Sie war schnell, das muss ich ihr lassen. Denn wie jede Nacht fand ich vier Dinge auf ihrem Bett, als ich den Raum betrat: sie in Dessous, Seidenschals zum Fesseln, das Bestrafungsinstrument ihrer Wahl, es war eine Gerte heute Nacht, und ein Halsband um ihren Hals.

Offensichtlich war Miss Wie-auch-immer-sie-hieß ein Star Wars Fan. Als sie es erwähnte, gab ich vor, den Film nicht zu kennen, aber ich kannte ihn. Sie brauchte nichts von meinen Sciencefiction geladenen Zeiten vor dem sexy Scheich zu wissen. Eine Prinzessin Leah Fantasie würde ich jedenfalls überall wiedererkennen.

Ich nehme an, dass es Sinn machen würde, denn ich bin ein Scheich. Scheiche haben Harems. Jabba der Hutte hatte einen Harem. Wer also wäre besser, diese Fantasie auf nächtlicher Basis zu erfüllen? Läuft das unter Klischees bedienen? Glücklicherweise kann ich über diese Art von Beleidigungen hinwegsehen. Und als ich dann ihr Halsband an einer Hundeleine befestigte und „Gehorche mir“ in ihr Ohr flüsterte, fühlte ich mich in keiner Weise erniedrigt.

“Dreh dich um”, befahl ich.

Unter meinem kalten Blick schien sie dahinzuschmelzen. Sie präsentierte mir ihren Arsch und ich nahm die Gerte auf, als sei all das unter meiner Würde. Ich muss allerdings gestehen, dass mein Schwanz hart wurde.

Lass mich dir das sagen, mit dem Leder in meiner Hand war ich erbarmungslos. Sie jammerte unter den Hieben meiner Gerte. Ich war nie jemand, der seine Bediensteten in irgendeiner Weise  misshandelte, aber wenn ich gewusst hätte, wie sehr mich das anmacht, wäre König Joffrey nicht mit mir zu vergleichen gewesen.

Für den Fall, dass es dir entgangen ist, König Joffrey ist ein Bezug auf Game of Thrones. Hey, ich habe mich drei Wochen in diesem Haus versteckt, mit nichts weiter als einem neunzig Zoll Fernseher und Kabel. Was glaubst du, was ich mit meiner Zeit angefangen habe? Überlegt, wie ich Jenny zurückgewinnen kann? Bitte.

Nachdem ich ihren blassen Arsch rot gepeitscht hatte, hielt ich ihr kaum bedecktes Fleisch in meiner Hand. Ich konnte die von ihr ausgehende Hitze spüren. Das Gefühl machte mich wild. Ich hatte das getan. Und ich könnte alles mit ihr machen, was ich wollte. Ich könnte zum Wolf werden und sie als Wolf nehmen. Oh, wie heiß hört sich das an? Ich könnte eine Videokamera aufstellen und sie live ficken, für jeden im Internet zu sehen. Ja, sie war ein sexueller Freak. Und als ich das gewölbte Fleisch zwischen ihren Beinen packte, war der dünne Stoff, der ihre Lippen teilte, durchnässt.

Ich schob den Stoff beiseite und mein Finger traf auf ihr wulstiges Fleisch. Ihre Möse war am verhungern. Sie saugte an meinem Finger. Ihre Kontraktion versuchte ihn einzusaugen, aber ich ließ es nicht zu. Ich wollte sie nicht vorbereiten. Ich wollte sie so eng wie möglich für meinen dicken Schwanz. Ich erzählte ihr, dass ich sie bestrafen würde und als ich mein Gerät ohne Vorwarnung in sie stieß und sie lauthals schrie, gab es kein befriedigenderes Gefühl als das.

Ihre Hüfte greifend als ich ihren Oberkörper vor mir nach unten drückte, schloss ich meine Augen und fühlte die Wärme ihrer Möse um mich. Sie stöhnte vor Vergnügen. Ich senkte meinen Schoß, zielte und hörte den widerhallenden Aufprall  meiner Schenkel an ihren. Sie liebte es. Und als ich nach unten griff und ihre Haare festhielt, ritt ich sie wie eine ungezügelte Hure.

Ihr Stöhnen waren kurze Ausbrüche mit in den Nacken gelegtem Kopf. Ich wollte mehr hören. Ich wollte ihre verletzlichen Freudenschreie in der Luft tanzen hören wie Wassertropfen in einer heißen Pfanne. Also riss ich meinen Schwanz gnadenlos heraus, warf sie herum und griff nach den Schals.

Ohne ein Wort griff ich mir ihre Handgelenke und schleifte sie das Bett hoch. Ich band jedes Handgelenk an einen Bettpfosten und sah sie vor mir ausgebreitet an. Welche Art kranker Idiot würde wollen, dass jemand das mit ihm tat? Was für ein Freak. Aber da sie bereits am Bett gefesselt und mit Halsband angebunden war, wäre es unhöflich, sie nicht solange zu vögeln, bis sie um Gnade bettelte, richtig? Sie besinnungslos zu vögeln wäre die höflich Handlung, nicht wahr? Lass niemanden sagen, ich wäre kein Gentleman.

Ich zog ihren Slip aus und starrte auf sie hinunter. Sie wand sich und stöhnte unkontrolliert. Sie wollte mich so sehr. Und die Macht, die ich in dem Moment über sie hatte, war greifbar. Sie war wie ein warmer Nebel, der uns umgab und durchsetzte. Als ich also ihre Hüften in die Luft hob, sie nur an ihren Fesseln hing und ich dann ihre verlangende Möse zu meinem Schwanz zog, war sie hilflos. Mein Wunsch war ihr Befehl. Ich kontrollierte ihren Körper vollkommen.

In dem Moment erinnerte ich mich an Jenny; die runde, keifende Jenny. Ich sah herunter und sah Jennys Hüften in meiner Hand. Es war ein Wunder. Wie konnte das sein? Geschah das nur in meiner Fantasie? Es war nicht wichtig. Ich hatte sie jetzt. Was auch immer sie zuvor getan hatte, sie war zurück. Und als ich meinen Schwanz sie penetrieren fühlte, wie er es einst getan hatte, schloss ich meine Augen und erinnerte mich.

Ich stieß vor und zurück, fickte sie härter. Ich würde sie nie wieder gehen lassen. Sie würde mir nie entkommen und ich würde sicherstellen, dass sie es niemals wollte.

Ich durchackerte sie unbarmherzig, bis ich das Geräusch berstender Knochen vernahm. Was passierte hier? Waren es Jennys? Ich war nicht sicher. Warte, nein. Es waren meine eigenen. Der Schmerz schoss durch meinen Körper wie der Flammendurchschlag eines Infernos. Der Schmerz zehrte mich auf.

Ich fickte sie weiter so hart ich konnte, aber er wurde schwieriger, da zu bleiben. Ich verlor mich. Der Wolf, er kam. Ich konnte es nicht verhindern. Ich konnte nicht mehr sagen, wo ich aufhörte und das Monster anfing, aber ich verschwand immer schneller.

Die stechende Hitze von Fell, das meine Haut durchbohrte; das zerspringen meines Kiefers und Schädels. Er wollte raus. Und schließlich, als ich nur noch durch seine Augen auf die angebundene, gefesselte Frau unter mir schauen konnte, gab ich dem Tier nach und ließ es tun, was es eben tut.

Ich könnte mich selbst dafür verantwortlich machen, aber ich denke, wir beide wissen, wer verantwortlich war: Jenny. Und das Blut, das der Wolf von dem Augenblick an vergoss, klebte nur an den Händen einer Person. Meine einzige Reue bestand darin, dass Jenny es nicht wusste. Wie viel Schmerz konnte eine Person nur hervorrufen?

Sie lachte wahrscheinlich über das, was sie mit mir gemacht hatte. Oder dachte sie überhaupt an mich? Als Miss Wie-auch-immer-sie-hieß unter mir vor Entsetzen schrie, fragte ich mich, ob Jenny wusste, wie sehr sie mir das Herz gebrochen hatte.

Nun, wenn ich nicht Jennys Herz haben konnte, konnte wenigstens mein Wolf Miss Wie-auch-immer-sie-hieß‘ Herz als Trost haben. Und wie ich den Wolf kannte, würde er ihr Herz zum Abendessen haben.

 

 

Kapitel 2

(Jenny)

 

Willst du etwas absolut Beschissenes hören? Entschuldige bitte meine Ausdrucksweise, aber ich muss die epische Beschissenheit all dessen aussprechen. Ich war bis 21 eine Jungfrau. Das ist nicht der beschissene Teil, entschuldige meine Ausdrucksweise. Das ist nur der ‚Oha‘ Teil.

Ich hatte Schwierigkeiten, mein drittes Jahr an der UCLA zu bezahlen und war nicht sicher, ob ich mir das vierte leisten konnte. Deshalb fing ich an, für den widerlichsten Scheich der Welt zu arbeiten… Eigentlich weiß es nicht. Vielleicht ist er der am wenigsten widerliche Scheich der Welt. Ich kenne nicht viele Scheiche. Aber darum geht es nicht. Es geht darum, dass ich für ihn gearbeitet habe.

Ich bekam den Job, nachdem ich mit meiner Mitbewohnerin zu einer seiner Partys bin und er sie gefickt hatte. Entschuldige bitte wieder meinen Ausdruck, aber ich bin gerade etwas angepisst.

Er zahlt meiner Mitbewohnerin Geld für den Sex und entscheidet dann, so nehm ich an,  dass er mich auch vögeln will, also stellt er mich als seine Privatsekretärin ein. Und lass mich dir eins sagen, ich war atemberaubend gut in diesem Job. Ich hab den Job wie ‚Juicy‘ Trainingshosen im Sommer gerockt. Ich hab mich über den Job hergemacht wie ein ins Rollen gebrachter Donut. Ein ins Rollen gebrachter Donut? Ja, ich weiß selbst nicht genau, was das bedeutet. Hörte sich nur gut an, ‚wie ein ins Rollen gebrachter Donut‘. Ich mag das. Ich werde das wieder verwenden.

Wie dem auch sei, ich habe diesen Job gemacht, weil ich wöchentlich 1500 $ bekam und so ganz schnell die Universität bezahlen konnte. Doch dann war der Scheich eines Tages so drauf: „Sag meine Termine ab, ich will mit dir Mittagessen.“ Dieser verfluchte Bastard, entschuldige meine Ausdrucksweise.

Ich arbeite für ihn, also muss ich ja. Und er so weiter: „Ich will mit dir zu Abend essen. Ich will etwas Zeit mit dir verbringen.“ Ich meine so, ich dachte, du hast gesagt, dass du keine gewichtigen Mädchen magst. Er darauf: „Nein, aber du bist anders. Komm hoch mit mir. Lass mich mit dir Liebe machen.“ Und wie eine blöde Kuh geh ich natürlich mit.

Und ich sag nicht, dass er nicht gut war. Ja, okay, ich habe niemanden, mit dem ich ihn vergleichen könnte, aber meine Mitbewohnerin hat und sie sagte, er war fantastisch. Das habe ich auch erfahren. Ich meine, ich hatte einen Orgasmus und all das.

Und dann musste ich natürlich anfangen zu denken, dass er gar kein Arschloch ist. So eine dämliche Kuh. Ein heißer Typ schenkt mir etwas Aufmerksamkeit und ich mach die Beine breit und lass ihn alles haben. So eine blöde Kuh!

Gut, den nächsten Morgen wache ich also auf und er ist weg, ganz richtig. Ich so: ‚Oh, ich muss ihn finden, denn ich lieeebe ihn so.‘ Und dann finde ich seinen Scheißarsch in der Küche und er so: „Danke für den Fick, Baby. Ich hab mich nur gefragt, wie fette Mädels so sind. Hier etwas Geld, du Hure.“

Das ist beschissen, nicht wahr? Nun, ich bin noch nicht fertig. Ich nehm das Geld, weil ich verdammt noch mal Rechnungen zu bezahlen habe. Und wie ein dummer Esel arbeite ich weiter für ihn. Ich arrangiere sogar seine Hurenparty abends. Und was macht dieses kaputte Stück Scheiße? Er meint, vor meinen Augen ein Mädchen vögeln zu müssen, das genauso aussieht wie ich. Beschissen, nicht? Aber ich bin immer noch nicht fertig. 

Dieses Mal muss er Drogen in die Drinks getan haben, dieses Stück Scheiße. Denn das nächste, an das ich mich erinnere, ist, dass mir schwindelig wurde und ich den verrücktesten Traum aller Zeiten hatte. Verrückter als alle zuvor. Ich träumte, dass ich zu einer Art Tier wurde und ein Auto mich anfuhr. Und neun Stunden später wache ich nackt im Wald von Bel Air auf und er steht nackt über mir.   

Er erzählt so abgefahrenes Zeug wie, dass er mich nicht unter Drogen gesetzt hätte und dass ich zu etwas geworden bin, was ich hier sicher kein einziges Mal wiederholen werde. Und dass er sich um mich kümmern wird oder irgend so einen Müll. Nun, verflucht seist du und das Pferd, auf dem du angeritten kamst, denn dieser Donut muss rollen. Ruhe!

Weißt du, um wie vieles schlimmer ein Spießrutenlauf ist, wenn du eine große blaue Plane trägst? Weißt du, wie erniedrigend das ist? Und denkst du, das wäre das Ende von allem? Nein, das ist es natürlich nicht.

Erinnerst du dich an das Geld, das er mir für seine erste normal aussehende Frau versprochen hatte? Du weißt schon, das Geld, das ich brauche, um meine Ausbildung zu bezahlen? Nun, er hat es mir nicht zugesandt. Er hat mir gar nichts bezahlt.

Ich habe keinen Gehaltsscheck von ihm bekommen, seitdem ich ihm gesagt hab, dass er mich fürs unter Drogen Setzen  und im Wald Aussetzen mal am Arsch lecken kann. Ich sollte zur Polizei gehen und diesen Arsch anzeigen. Oder ich sollte ihn zumindest verklagen.

Männer denken, dass ein Mädchen jeden alten Knacker aushält, nur weil sie etwas runder ist oder so. Nun, ganz sicher nicht. Ich bin niemandes Fußabtreter mehr. Dieses Mädchen nimmt ihr Leben selbst in die Hand, Baby. Und niemand wird sich mir in den Weg stellen!

 

Verdammt, hat das gut getan! Gut, meine Schimpftirade ist vorbei. Das musste ich mir mal von der Seele reden. Oh und bitte entschuldige die Ausdrucksweise. Er macht mich nur so wütend, weißt du? Ich dachte wirklich, dass ich ihn liebe und dann behandelt er mich so. Das alles macht mich so wütend. Ich bin in letzter Zeit einfach so wütend. Aber hey, du würdest auch wütend sein, wenn dein Chef dich unter Drogen setzt, du dann im Wald aufwachst und er dir erzählt, das käme daher, dass du ein Werwolf bist.

Ja genau, das ist übrigens, was er mir erzählt hat. Er sagte mir, dass er mich nicht unter Drogen gesetzt hätte. Er sagte, ich bin genauso wie er zu einem Werwolf geworden. Ich sagte ihm dann, dass er das doch bitte beweisen soll. Er sagte, er würde und machte ein Gesicht, als würde er ein großes Geschäft verrichten. Und nun rate mal, große Überraschung, nichts passierte.

Ich bin einfach nur wütend, weißt du. Er hat mir wirklich wehgetan. Ich weiß, ich tu so, als stört mich nichts, aber das tut es. Ich mochte ihn. Und ich Dummkopf dachte, er würde mich auch mögen. Er ist groß und prächtig und eine Milliarde Dollar wert und ich dachte, er mag mich auch. Ich bin so ein Idiot.

Wie dem auch sei, dieser Idiot muss so tun, als wäre nichts von all dem geschehen und anfangen, sich aufs Studium zu konzentrieren. Ich brauche nur meinen letzten Gehaltsscheck und Bonus, damit ich die restlichen Studiengebühren meines dritten Jahres abzahlen kann. Und es sieht so aus, dass der einzige Weg es zu bekommen folgender ist: dahin gehen und das Geld verlangen.

Glaub mir, das Letzte, was ich will, ist, ihn zu sehen. Aber ich habe keine andere Wahl. Ich brauche das Geld. Und verflucht noch mal, das Geld steht mir zu. Ich sollte nicht danach fragen müssen. Er ist so etwas wie ein Milliardär. Mein Lohn muss für ihn doch so etwas wie Wechselgeld sein.

Es gibt nur eine Sache, die ich mich frage. Der Grund, den er mir nannte, warum er eine Privatsekretärin brauchte, war, dass er unter einer Art Hausarrest stand. Doch dann wiederum war er nackt und stand im Wald über mir. Was war da los? Hatte er mich die ganze Zeit angelogen? Das musste es sein, oder? Er ist einfach ein völlig bekloppter Exzentriker, dem bei durchgeknallten Rollenspielen einer abgeht, nicht wahr?

Er hat mir nie erzählt, warum er denn angeblich unter Hausarrest stand. Okay, bis zu diesen letzten paar Tagen haben wir nie wirklich viel geredet. Und selbst als ich unauffällig seine Treffen zum Mittagessen belauschte, hat er nicht viel preisgegeben.

Ich frage mich, was mit ihm los war. Er schien wirklich nicht rausgehen zu können. Und warum würde er so lange drinnen bleiben, wenn er es nicht müsste?

Und er hatte ganz bestimmt keinerlei Art von Bakterienphobie, wenn man die Masse an Schlampen bedenkt, mit denen er geschlafen hat. Oh Scheiße! Da fällt mir etwas ein. Eine der Huren, mit denen er geschlafen hat, war ich. Igitt! Was zur Hölle habe ich getan?

Ich kann nicht darüber nachdenken. Blende es aus, Jenny. Denk an etwas anderes. Aus diesem Grund gestatte ich mir nicht, über all das nachzudenken. Ich brause zornig auf und dann fang ich an, über ihn nachzudenken und mein Herz schmerzt, bis ich schließlich von mir selbst angeekelt bin. Nichts von all dem ist es Wert. Ich kann diesen Bereich geistig nicht betreten, sofern ich nicht als flennendes Häufchen Elend auf dem Boden enden will.

Na ja, ich habe dafür jetzt keine Zeit. Ich muss mich aufs Studium konzentrieren. Die Frist für die Anmeldung ist in einer Woche und ich ziehe es vor, nicht bis zum letzten Augenblick zu warten, wenn ich nicht muss. Also muss ich dahin gehen und meinen Scheck holen, mit Gewalt, wenn nötig. Und wenn ich ihn habe, kann ich all das hinter mir lassen und muss über nichts von dem mehr nachdenken. Denn… was habe ich gleich noch gesagt?… denn dieser Donut muss rollen. War es das, was ich gesagt hatte? Verdammt, ich hab’s vergessen. Ach, du weißt, was ich meine.

Ich zog das schwarze Kostüm mit dem knielangen Kleid an, das ich gekauft hatte, um den Scheich zu verlocken, bevor er mich unter Drogen setzte. Ich sah seriös wie ein Anwalt aus, rief mir ein Taxi mit der App auf meinem Telefon und machte mich auf dem Weg zu seiner Eigentumswohnung. Auf der Rückbank sitzend übte ich, was ich sagen würde. Ganz egal, was er sagte, ich würde professionell bleiben. Ich ging nur dahin, um mein Geld zu bekommen, klar und einfach. Wenn er mehr als das diskutieren wollte, bitte. Aber das würde erst dann geschehen, nachdem ich meinen Scheck hatte.

Ich kam an seinem Gebäude an und viele Erinnerungen stürzten auf mich ein. Ich dachte an den ersten Tag meines Jobs. Ich musste eine Stunde in der Lobby warten, bevor ich hochgehen konnte, weil ich dachte, es wäre möglich, dass der Scheich vor 7 Uhr morgens wach war. Nun, für ihn war die einzige Gelegenheit 7 Uhr morgens zu sehen, wenn er die Nacht zuvor nicht schlafen gegangen war.

Ich erinnere mich auch an all die Nächte, die ich seine Wohnung verließ und wusste, dass seine Britneys, wie er sie nannte, die ganze Nacht mit ihm verbringen würde. Es hatte mich so eifersüchtig gemacht. Verurteile mich nicht, weil ich das gesagt habe. Das war, bevor mir bewusst wurde, was für ein Widerling er ist. Es war noch zu der Zeit, als ich dachte, er hätte ausgleichende Qualitäten. Aber wenn man falsch liegt, liegt man einfach falsch, nicht wahr?

„Ich bin hier, um mit Scheich Zahir zu sprechen“, klärte ich den Mann hinter der Rezeption auf.

Der dunkelhaarige Mann mit den Streifenhörnchenwangen sah schnell auf und sein Mund stand offen. Warum sah er mich so an? Er sah mich an, als hätte ich etwas Falsches gesagt. Was war nun schon wieder los?

„Einen Moment bitte“, sagte er schließlich und sammelte sich wieder.

Er nahm das Telefon und murmelte etwas in den Hörer. „Jemand wird sofort für sie unten sein“, sagte er beinahe nervös.

Ich schaute den Mann noch einmal an. Da war etwas in diesem Moment, das sich bekannt anfühlte. Ich war sicher, ihn vorher schon einmal gesehen zu haben, aber das sollte keine Überraschung sein. Ich kam seit Wochen jeden Tag hierher. Ich musste ihn im Vorbeigehen zwangsläufig gesehen haben. 

Es war aber nicht nur das. Es war die nervöse Art, wie er mich ansah, mit seinem offenstehenden Mund. Es war der Ausdruck, der mir bekannt vorkam. Wann hätte ich sehen können, wie er mich nervös anstarrt? Hab ich ihn jemals angeschrien? Nein, das konnte es nicht sein. Ich war nicht sicher wann, aber ich wusste, dass ich diesen Gesichtsausdruck bei ihm zuvor schon einmal gesehen hatte.