VERSOHLEN IHRER KURVEN

Bella Jacobs zögerte nur einen Moment, bevor Sie ihren Status von “In einer Beziehung” auf “Single” änderte. Ihr Zögern hatte nichts damit zu tun, wie sie über Mark  fühlte sondern mit den Fragen, von denen sie wusste, dass sie ihren Posteingang und das Telefon überfluten würden.

Sobald sie es geändert hatte, meldete sie sich sofort ab und schloss ihren Laptop. Es war weniger als 10 Minuten bevor ihre Schwester anrief. Sie antwortete nicht. Bella war noch nicht bereit, mit mit Nicole und ihrem perfekten Leben darüber zu reden. Nicole würde und konnte nie verstehen, wie es für Bella war, nicht wirklich. Nicole war hübsch, zierlich und perfekt. Sie hatte einen perfekten Ehemann, perfekte Kinder und ein perfektes Haus. Sie wusste nichts darüber, übergewichtig, single, und fast 30 zu sein.

Nachdem sie auf das wieder schweigende Telefon starrte, seufzte Bella, erhob sich von der Couch und ging in die Küche. Romeo, die mollige Katze die Bella ein paar Jahre zuvor aus dem Tierheim adoptiert hatte, folgte ihr, wie er es immer tat.

Romeo miaute seine charmantes miau und pflanzte sich vor seinen Futternapf. Er kannte ihre Stimmungen und wusste, dass wenn sie aufgeregt war, sie sich selbst mit Essen verwöhnte. Und wenn sie sich verwöhnte, verwöhnte sie auch ihn. Romeo rieb sich schnurrend an ihrem Bein und wartete auf das Essen, das nicht kam.

An diesem Abend lehnte Bella sich nur gegen die Theke und seufzte. Mark, wie zu viele Jungs mit denen sie zusammen war, war ein Weltklasse-Arsch unter einer dünnen Schale von Nettigkeit. Sicher, er war gut aussehend, aber er war auch eitel und es dauerte nicht lange, bevor er anfing Jagt auf ihre Selbst-Zweifel zu machen, um sich selbst besser zu fühlen. Der Höhepunkt war, als er den Mut hatte ihr zu sagen: “Mir ists egal, was meine Freunde sagen, ich mag fette Mädchen”. Rückblickend wusste sie nun, dass sie zu lange bei ihm geblieben war.

Bella gehorchte schließlich Romeos Miauen, als das Miauen sich von charmant zu unerlässlich wandte. Sie nahm etwas Käse aus dem Kühlschrank und bröckelte es in seine Schüssel.

“Ich bin nicht fett. Nicht wirklich … “, sagte sie zu Romeo wissend, dass er zustimmen würde.

Bella wusste, dass sie nicht jedermanns Definition von dünn entsprach. Sie liebte Essen zu viel. Sie war definitiv voll-schlank, aber Mark ließ es aussehen als ob sie krankhaft fettleibig war. Er war definitiv ein Arsch.

“Und sah sein Gesicht nicht schockiert aus, als ich raus schmiss’, dachte sie mit einem Lächeln. “Ein hübscher Kerl wie er war es sicher nicht gewohnt, dass fette Mädchen wie ich schluss machen.”

Was sie verärgert hatte war, dass sie gewusst hatte, dass er ein Arsch war und sie mit ihm Schluss machen würde. Sie konnte sich einfach nicht dazu bewegen, es zu tun bevor es weh tat. Das Wort “Fett” zu hören tat weh. Wissend, dass sie gezwungen war wieder alleine zu sein tat weh. Wissend, dass sie wieder einmal ein Narr gewesen war und den Lügen eines Kerls glauben geschenkt hatte tat weh.

Romeo aß den Käse, rieb sich wieder an ihren Beinen und riss sie aus ihren Gedanken. Bella hob ihn hoch und kuschelte ihn an ihre üppigen Busen. Sie rieb ihre Wange an seinen Kopf und rieb seinen Kopf an ihrer Wange.

“Aber du liebst mich, oder Romeo?”, Fragte sie und lauschte seinem entspannten Schnurren. “Dir ist es egal, wie viel ich wiege oder welche Kleidergröße ich trage, nicht wahr?”

“Miau,” antwortete Romeo.

“Du bist der letzte gute Mann”, entschied sie ihn nie gehen zu lassen.

Bella sah auf, als das Telefon wieder klingelte. Während sie durch den Raum ging, um zu sehen wer es war, brauchte sie nur eine Sekunde um zu entscheiden, ob sie antworten sollte. Dylan Cole war ihr Freund seit der High School. Sie waren in vielen der gleichen Klassen im ersten Jahr und wie jedes andere Mädchen in der Schule, konnte sie nicht umhin zu bemerken, wie großartig er war. Als so viele Jungen schlaksig und unbeholfen waren, war er bereits groß und schlank. Er hatte dunkles, lockiges Haar und strahlend blaue Augen. Alle Mädchen schmiegten sich an ihn, einschließlich ihrer Schwester Nicole, die schon ein Jahr weiter war.

Bella war völlig überrascht, als er begonnen hatte mit ihr in der Klasse herumzualbern und dann während der Mittagspause mit ihr zu sitzen. Es stellte sich heraus, dass sie viele der gleichen Bücher, Filme und Musik mochten, sodass sie sich schnell anfreundeten. Da sie insgeheim seit Jahren in ihn verknallt war, musste sie ihre bittere Eifersucht begraben, als er mit einer frechen Cheerleaderin nach der anderen zusammen war. Was es jedoch viel einfacher machte war, dass die Mädchen kamen und gingen, während sich ihre Freundschaft nur vertiefte.

“Hallo, Dylan”, sagte sie, während sie sowohl Romeo als auch das Telefon hielt. “Wenn du nur ein Wort über Mark verlierst, werde ich auflegen.”

“Ich habe nichts zu dem Thema zu sagen”, versicherte er ihr. “Was hast du vor?”

“Nichts. Ein Bad nehmen und ins Bett gehen.”

“Klingt gut. Ich bin unterwegs.”

Bella kicherte in einer Weise, wie nur Dylan es konnte. “Ja, richtig. Du kannst sicherstellen, dass ich keine Stelle vergesse.”

“Du weißt bescheid, hübsche.” Er hielt inne. “Ernsthaft, ich bin in der Videothek. Ich habe schon ein paar Flaschen Wein. Ich bin in etwa 10 Minuten da.”

“Dylan …” Bella ließ den wackelnden Romeo aus ihren Armen und ging ins Wohnzimmer. “Dylan, fühle mich wirklich nicht danach, darüber zu reden.”

“Reden über was? Ich bringe einen Film oder zwei hinüber, und wir trinken etwas Wein. Vielleicht kann ich dich ja überzeugen, mir etwas deiner berühmten Makkaroni-und-Käse zu machen?” Er hielt wieder inne. “Schau, hübsche Dame, ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich hatte einen ziemlich bescheidenen Tag und ich möchte nur für eine Weile mit meiner besten Freundin entspannen. Wenn du wirklich nicht willst, dass ich kommen, kann ich auch nach Hause gehen.”

Bella sah das gerahmte Foto von Dylan und sich selbst neben dem Fernseher. Es wurde ein paar Sommer zuvor bei einem Mittelaltermarkt aufgenommen. Er hatte sie überzeugt, sich zu verkleiden und obwohl es ihr zuerst unangenehm war, dauerte es nicht lange, bevor sie entspannt war und Spaß hatte. Es war immer lustig mit ihm und ihr Lächeln auf dem Bild war der Beweis.

“Okay”, sagte sie schließlich. “Ich mache sogar Abendessen. Welche Filme bringst du mit?”

“Ich weiß es nicht, etwas Dummes mit vielen Explosionen, wahrscheinlich.”

Er kannte sie so gut. Nach einer weiteren gescheiterten Beziehung, war das letzte was sie wollte, einen Film mit nur einem Hauch von Romantikzu sehen.

“Klingt gut. Bis gleich.”

Bella setzte einen Topf mit Wasser zum Kochen auf und schlüpfte in ihre Pyjamas. “Eine weitere gute Sache über Dylan, ‘dachte sie, als sie sich auszog, “Ich muss mir keine Sorgen über unbequeme Kleider machen und vorgeben jemand zu sein, der ich nicht bin. Er hat mich an meinen schlimmsten Zeiten gesehen und akzeptiert mich so wie ich bin.”

Bella öffnete die Schublade und reichte instinktiv nach ihrer schluss-mach-Uniform. Die alte Jogginghose und das alte T-Shirt war fast eine Kleiderordnung in Zeiten wie diesen. Doch irgendetwas sagte ihr, es nicht zu tun. Ohne ihrer Hand beachtung zu schenken, fingerte sie nach dem rosafarbenen Seiden Lounge-Set. Sie hatte es für den Fall gekauft, dass jemand es irgendwann mal verdiente sie darin zu sehen.

Heute war jedoch die Nacht. Bella schlüpfte in das Lounge-Set und fügte die flauschigen Pantoffeln hinzu, die Dylan ihr letztes Jahr zu Weihnachten gegeben hatte. Sie betrachtete sich selbst schnell im Spiegel und kehrte zurück in die Küche, um mit den Makkaroni-und-Käse zu beginnen. Als Köchin war dies keineswegs das extravaganteste, was sie konnte, doch es war Dylans Favorit. Obwohl Bella nicht für jeden kochte, war das Kochen für Dylan immer etwas Besonderes.

Dylan küsste sie auf die Wange, wie er es immer tat, trat einen Schritt zurück und pfiff ihr nach. “Nette Pyjamas”, sagte er.

Sie lächelte und winkte ab. “Welche Filme hast du bekommen?”

“Etwas absolut schreckliches, Rache Kalt Serviert und die noch schlimmere Fortsetzung mit dem amüsanten Titel Rache Warm Serviert.” Er warf den Beutel aus der Videothek auf die Couch und folgte ihr mit den Weinflaschen in die Küche. “Ich habe den ersten vor ein paar Wochen im Fernsehen gesehen. Es war so schlimm, dass ich schwöre es muss etwas mit Geldwäsche zu tun haben.”

Als Dylan hinter ihr ging, konnte er seine Augen nicht von Bella nehmen. Die Art und Weise wie die rosa Seide ihre sinnlichen Kurven streichelte war eine völlig unerwartete, aber überhaupt nicht unwillkommene Überraschung. Er beneidete den Stoff beinahe. “Wahrscheinlich der schlechteste Film aller Zeiten,” fuhr er abgelenkt fort.

“Und du hast dich dazu entschieden, ihn mit mir zu teilen”, sagte Bella, sich drehend, um die Flaschen von ihm zu nehmen. “Ich bin so geschmeichelt.”