REGELN FÜRS SPANKING

Lucy

Kapitel 1

 

Lucy betrat aufgeregt bis in die Haarspitzen die kleine mexikanische Bar. Sie war bereits da gewesen, hatte aber keine Ahnung, was sie erwarten würde.

„Ausweis?“, fragte ein Mann mit Fassthorax, der direkt in der Tür stand.

Lucys Wangen erröteten, als sie in ihre Clutch hineingriff. Sie hatte Cristianos Befehl befolgt und trug eine Jacke und einen kurzen Rock ohne Bluse oder Unterwäsche. Der Schnitt ihrer Jacke machte das deutlich. Sie war sich der Blicke des Türstehers bewusst, die die zarte Haut ihrer Brust entlangglitten, als sie ihren Ausweis herausholte und ihn ihm gab.

Lucy war nie eine Exhibitionistin gewesen. Sie war schon immer etwas schwerer als ihre Freundinnen gewesen, was sie dazu veranlasste, sich zu bedecken. Darüber hinaus war sie die Tochter eines Milliardärs. Sie war so erzogen worden, sich ihrer Stellung entsprechend zu kleiden.

Das war eines der Dinge, die sie so an Cristiano faszinierte. Er drängte sie weit über ihren Wohlfühlbereich hinaus. Sie fühlte sich wie ein ganz anderer Mensch, wenn sie mit ihm zusammen war. Und da sie ihn gleich drinnen treffen würde, nahm sie ihren Ausweis entgegen, reckte ihr Kinn hoch und setzte ihren Weg in die farbenreiche Bar fort.

Lucy suchte beim Durchgehen alle besetzten Tische und Barhocker ab. Die Leute starrten sie an. Sie fragte sich, wie viele von ihnen wussten, was sie im Schilde führte. Erahnten sie, welches Spiel sie und Cristiano spielten? Wahrscheinlich nicht, entschied sie.

Doch auch wenn sie das so sah, konnte sie nichts dagegen tun, dass sie sich nackt und allen in dieser vollen Bar ausgeliefert fühlte. Das Gefühl erregte sie. Lucy machte Cristiano an der Bar neben einem offenen Barhocker ausfindig und ihr Herz hämmert plötzlich, als sie sich damit auseinandersetzte, was die Nacht wohl alles bringen würde.

„Hi“, sagte Lucy und zog Cristianos Aufmerksamkeit auf sich.

Cristiano drehte sich langsam um. Die perfekt gebräunte Haut des Spaniers war so glatt wie geschmolzene Schokolade. Sein rabenschwarzes Haar war vorn nach oben frisiert und umschloss ansonsten wellig seinen Kopf. Cristiano war wie ein Weltklassefußballer gebaut und konnte einfach nur als aufs Köstlichste hinreißend bezeichnet werden. Allein ein Blick in seine haselnussbraunen Augen ließen das Fleisch zwischen ihren Schenkeln pulsieren. Lucy konnte die Stärke spüren, die er ausstrahlte, und musste alles daran setzen, dass ihr Knie nicht einfach nachgaben.

„Setz dich“, sagte Cristiano mit einem beinahe nicht vorhandenen Lächeln.

Lucy folgte der Aufforderung und sah ein Glas Rotwein vor sich.

„Heute Abend wirst du Pinot Noir trinken“, sagte er ihr fest.

„Danke“, sagte sie und spürte, wie ihr Körper Hitze ausstrahlte.

Noch ehe Lucy es sagen konnte, hatte sich Cristiano von ihr weggedreht. Er hielt die Margarita vor sich in den Händen und ignorierte sie. Sie brauchte seine Aufmerksamkeit. Doch sie wusste, dass sie nichts tun konnte, um ebendiese zu erhalten, ehe er nicht dazu bereit war, sie ihr zu schenken. Also köchelte in Lucy das Verlangen, und sie trank einen kleinen Schluck Wein.

„Heute Abend gibt es drei Regeln“, unterbrach Cristiano die Stille.

In genau dem Moment drehte sich Cristiano und blickte tief in Lucys Augen. Die Kraft seines Blickes ließ Lucy dahinschmelzen. Cristiano fuhr fort.

„Nach dem ersten Drittel deines Weines wirst du die erste Regel erfahren. Nach einem weiteren Drittel die zweite. Und sobald du das Glas geleert hast, die letzte. Hast du das verstanden?“

„Ich denke schon“, sagte sie und spürte, wie in ihrem Körper das Vergnügen entflammte.

„Gut.“

Sie wollte nicht übereilt wirken, war aber erpicht darauf, die erste Regel zu hören, und trank noch einen Schluck Wein. In dem Moment ließ Cristiano seine Maske kurz fallen.

„Nun, wie geht es dir?“, fragte er, schob ihre Knie zwischen seine und legte seine Hand außen auf ihrem Oberschenkel ab.

Lucy entsann sich, dass sie keine Unterwäsche trug. Sie stellte sich vor, wie seine Hand langsam zwischen ihren Beinen tätig werden würde. Wie viele Leute ihrer Umgebung würden es bemerken? Würden sie denken, dass sie eine Schlampe war? Der Gedanke machte sie an.

Sie war schließlich Lucynthia Hollingsworth. Sie könnte einen Kellner Tränen in die Augen treiben, indem sie lediglich andeutete, dass ihr Steak zu durch war. Jemanden zu haben, der ihr das Gefühl gab, schwach und verletzlich zu sein, war mehr als nur eine ihrer Fantasien, es war etwas, für das sie lebte.

„Mir geht’s gut. Ich habe meinem Vater gesagt, dass er sich zum Teufel scheren kann, wenn er denkt, dass ich Peter heiraten werde, nur damit er jemanden hat, der die Firma leiten kann.“

Cristiano lächelte. „Ich verstehe dich und deine Familie nicht.“

„Wie meinst du das?“

„Zum Ersten hätte keiner in meiner Familie jemals so mit unserem Vater gesprochen. Zum Zweiten hätte mein Vater niemals versucht, meine Schwester so zu verschachern, als wäre sie Zuchtvieh.“

„Meine Familie ist verkorkst“, gab Lucy zu.

„Das passiert, wenn man Geld hat. Man fängt an zu denken, dass jeder um einen herum ein Werkzeug ist, das dir dazu behilflich sein kann, mehr Geld zu machen.“

Lucy wollte es nicht gern zugeben, aber sie wusste, dass Cristiano Recht hatte. Das Geld ihrer Familie war ein zweischneidiges Schwert. Sie hatte immer alles bekommen, was sie sich gewünscht hatte, doch der Preis, den ihr Vater sie dafür zahlen ließ, war immer hoch. Lucy trank einen ordentlichen Schluck Wein und ließ ihn in ihrem Mund ruhen, bevor sie ihn auf einmal hinunterschluckte.

Sie erinnerte sich und schaute auf ihr Glas hinab. Aufregung überrollte sie, als sie erkannte, dass sie ein Drittel geleert hatte. Nun konnte sie nach der ersten Regel dieses Abends fragen.

„Ich denke, ich bin bereit“, sagte sie und schob ihr Glas umher.

Cristianos Augen fielen auf Lucys Pinot Noir. Während er es anstarrte, wurden seine Augen kalt. Lucys Herz hämmerte, als sie seine Verwandlung beobachtete. Und plötzlich bekam sie Angst, dass sie noch nicht genug getrunken hatte. Erleichterung durchflutete sie, als Cristiano aufsah und ihr den Hauch eines Lächelns schenkte.

Lucy sah, wie er sich vorbeugte, und tat das Gleiche. Dann spürte Lucy, wie Cristianos kräftige Finger zwischen ihren geschlossenen Beinen in Richtung ihrer geschwollenen Möse vordrangen. Mit einem Mal konnte sie nicht mehr atmen.

„Die erste Regel ist, dass du, sobald wir die Schwelle meiner Wohnung überschritten haben, du mich mit Sir anreden wirst. Du wirst Ja, Sir und Nein, Sir sagen. Hast du das verstanden?“

Lucy schluckte und verlor sich in dem Augenblick. Ihr Mund wurde trocken und sie rang sich eine Antwort ab. „Ja, Sir.“

„Sehr gut“, sagte Cristiano mit einem Lächeln.

Er lehnte sich zurück und Lucy spürte, wie seine kräftigen Finger sich zurückzogen. Allerdings nicht weit weg, denn sie kamen in einem festen Griff auf der Innenseite ihres Knies zum Halt. Jeder, der an ihren Seiten saß oder vorbeiging, würde es sehen können. Sie war sowohl verlegen also auch erregt. Da sie aber wusste, dass er heute Nacht das Kommando über sie hatte, atmete sie tief durch und ließ sich von seinen sinnlichen Berührungen vereinnahmen.

„Hast du deinem Vater schon von mir erzählt?“, fragte er mit einem kleineren Lächeln.

Als sie die Frage hörte, erwachte Lucy aus ihrer Trance. Cristiano war vorher noch nie so direkt gewesen. Sie hatte definitiv den Eindruck bekommen, dass er es nicht mochte, ihr Geheimnis zu sein, aber sie hatte es mit den heiklen Regeln ihrer Familie erklärt.

Cristiano hatte alles, was sie sich bei einem Mann jemals erträumt hatte, aber es gab Komplikationen. Ihr Vater hatte für sie ein Auge auf einen Mann wie Peter Baron geworfen. Peter war ein ruinöser Ivy League Typ. Cristiano war es nicht, und das war einer der Gründe, aus denen sie ihn mochte.

Nein, Cristiano war das, was Lucy als „echten Mann“ bezeichnete. Hinter Cristianos Stärke steckte nichts Heimlichtuerisches oder Hinterhältiges. Gut, er war ungeschliffen und zuweilen auch stur, aber wenn er seine starken Hände um ihre Schultern schloss und sie fest an sich zog, dann wusste sie, dass sie sich in der Gegenwart eines Mannes befand. Sie war nicht die verwöhnte Tochter eines Milliardärs, wenn sie mit Cristiano zusammen war. Sie war einfach ein Mädchen in den Armen eines starken Mannes.

Lucy nippte ein weiteres Mal am Wein und wandte ihre Aufmerksamkeit Cristiano zu. „Wie geht dein Projekt voran?“, fragte sie zögerlich.

Cristiano lächelte sie an. „Mein Projekt? Das läuft gut.“

„Wann wirst du mir davon erzählen?“, fragte Lucy und war diesbezüglich so wissbegierig wie auf die zweite Regel für diese Nacht.

„Ich werde dir davon erzählen, wenn es so weit ist“, sagte er bestimmt.

Lucy kannte diese Tonlage. Cristiano tat nie etwas, ehe er nicht dazu bereit war. Das war etwas anderes an ihm, das sie frustrierte. Alle anderen beugten sich ihrem Willen. Cristiano tat das nie.

„Ich kann es nicht glauben, dass du mir immer noch nicht davon erzählst.“

„Vielleicht will ich nur, dass du darüber nachdenkst, was es ist. Es könnte alles sein. Mein Projekt könnte die Antwort auf all deine Träume sein oder absolut gar nichts.“

Lucys Mund öffnete sich voller verärgerter Überraschung. „Du bist schrecklich. Ich denke, du versuchst nur, mich leiden zu lassen.“

Cristiano lachte sein tiefes Bauchlachen. Er konnte auch ziemlich verschlagen sein und das war gerade eindeutig der Fall. Aus Verzweiflung trank Lucy zwei Schlucke Wein. Sie sah nach, wie viel noch übrig war und stellte es vor Cristiano auf die Bar.

„Nun, ich denke, ich bin bereit für meine nächste Regel“, sagte sie, da sie etwas von ihm bekommen wollte.

„Sieht aus, als seiest du es.“

Cristiano lehnte sich wieder nach vorn. Dieses Mal glitt seine Hand ihr Bein hinauf, bis sein Mittelfinger an ihre anschwellende Klitoris drückte. Es kitzelte in gleichem Maße, wie es sie in Ekstase versetzte. Dann bewegte er seinen Finger nach links und rechts und stimulierte ihr. Ihr Gesicht flammte auf, als sie damit kämpfte, ihre Reaktion im Zaum zu halten. Er war wirklich schrecklich – auf die bestmögliche Weise.

„Regel Nummer zwei. Heute Abend wirst du Safe-Wörter haben.“

Lucy wusste, was das bedeutete und schluckte. „Okay.“

„Wenn du willst, dass ich aufhöre, wirst du Apfel sagen. Wenn du das sagst, ist die Nacht gelaufen und alles ist zu Ende. Wenn du willst, dass ich dir einen Moment zum Ausruhen gebe, wirst du Banane sagen. Wenn du Trauben sagst, werde ich weitermachen. Hast du verstanden?“

Sie fühlte immer noch, wie die Rückseite seines Fingers ihre Klitoris streifte, rang um Atem und sagte: „Ja, Sir.“ Sie schlitterte einem Orgasmus entgegen, als er erneut seine Hand von ihr löste und sie dieses Mal auf den Saum ihres kurzen Rocks legte.

Sie starrte in das Gesicht ihres Liebhabers und wusste, dass sie bereit war, diese Nacht zu beginnen. Sie wollte den Rest des Weines so dringend hinunterkippen und ihre letzte Regel erfahren, aber sie nahm all ihre Selbstbeherrschung zusammen, um sich als die Lady zu geben, von der ihr Vater immer wollte, dass sie sie war.

Ein Augenblick der Stille kam zwischen ihnen auf. Cristiano schien die Ruhe behaglich zu finden, Lucy dagegen musste unbedingt seine Stimme hören.

„Cristiano, kannst du mir noch eine Geschichte aus der Zeit erzählen, als du ein Stierkämpfer warst?“

Cristiano sah Lucy seltsam an. „Ich habe dir gesagt, dass ich kein Stierkämpfer war. Stierkämpfer sind Leute in engen Hosen, die um einen trainierten Bullen herumtanzen. Ich war ein Vaquero, der etliche aggressive Bullen um sich hatte. Wenn ich auf einen Bullen gestiegen bin, gab es kein Jubelgeschrei. Es ging einfach um das Leben meiner Cowboy-Kameraden.

„Und darüber hinaus konnten wir keinen von ihnen töten. Genauso wenig, wie wir sie dazu zwingen konnten, etwas zu tun. Sie sind 400 Pfund schwer. Wir mussten sie uns unterwerfen. Wir mussten ihnen zu verstehen geben, dass es ihre einzige Wahl war, sich unserem Willen zu beugen.“

Lucy lauschte gespannt. Es war kein Wunder, dass sie sich seinem Verlangen gegenüber hilflos fühlte. Wenn er den Willen eines ungebändigten Tieres beugen konnte, welche Chance hatte sie da schon bei seiner verführerischen Berührung?

Lucy hatte nur noch wenig Wein übrig, hob ihr Glas an und leerte den Rest in ihren Mund. Die bekannte Bitterkeit umgab noch ihre Zunge, als sie zu Cristiano hinübersah. Ihr Herz raste, denn sie wusste, dass es nun so weit war. Die letzte Regel würde den Knackpunkt ihres Spiels enthüllen. Was würde es sein? Sie schluckte ängstlich, spürte aber den Drang, es herauszufinden.

„Ich bin fertig“, verkündete sie und kribbelte überall, als sie es sagte.

Cristiano betrachtete das Glas zufrieden. „Dann ist es an der Zeit für die letzte Regel.“ Als er sich wieder vorbeugte, unternahm er keinen Versuch, das Ziel seiner Finger zu verstecken. Die Leichtigkeit, mit der er in sie eindrang, verriet ihr, dass sie feucht war. Sie konnte er nicht fassen, dass er sie inmitten einer Bar fingerte, aber er tat es. Mit seinem Daumen, der Druck auf ihre Klitoris ausübte, während er zu Werke war, lehnte auch sie sich vor, ergriff sein Bein und tat ihr Bestes, um nicht zu kommen.

„Heute Abend werde ich dir drei Spielzeuge zeigen. Du musst eines auswählen. Mit jeder Auswahl gehen andere Begleitumstände einher. Du wirst nicht wissen, welche Umstände das sind,  aber du wirst eines der Spielzeuge auswählen müssen.“

Lucy spürte, wie Cristianos Finger in Richtung ihres G-Punkts vordrang. Sie konnte kaum atmen. Sie wusste, dass sie seine letzte Regel auf irgendeine Art und Weise bestätigen sollte, doch sie konnte kaum geradeaus denken.

„Hast du verstanden, was ich gesagt habe?“, sagte Cristiano mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck.

„Ja, Sir“, quietschte sie schließlich.

„Denkst du, du bist dafür bereit?“, fragte Cristiano, während er sich langsam aus ihrem Inneren entfernte.

So wie ihre Sinne zu ihr zurückkamen, folgte ihr Mut ebenfalls. „Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden“, sagte sie mit einem Lächeln.

Damit stand Cristiano auf, schob seinen Barhocker zurück und machte für Lucy Platz, um herauszugehen. Als sie aufstand, spürte sie die Augen aller auf sich. Keinem war die Show entgangen. Sie mochte das.

Lucy lächelte, als sie ihr Kinn anhob und zur Tür ging. Sie lief hinaus und führte den Weg zu ihrem Porsche an. Cristiano lebte ganz in der Nähe, doch sie war hergefahren, warum also sollte sie laufen? Sie spürte Cristianos Hand auf ihrem Hintern, während sie schweigend liefen. Lucy setzte sich in ihr Auto, startete den Motor und sah dann Cristiano verwirrt an.

„Tut mir leid, du wirst mir den Weg beschreiben müssen“, sagte sie ihm.

„Wie oft bist du bei mir gewesen?“, fragte Cristiano mit einem Lächeln.

„Sehr oft, aber mein Verstand arbeitet gerade nicht auf Hochtouren“, scherzte sie.

„Wohl wahr“, sagte Cristiano mit einem Lächeln.

Cristiano lotste Lucy um die Ecke vor seine Haustür. Er stand mit dem Schlüssel in der Hand davor und drehte sich zu ihr um. Sein Auftreten hatte sich verändert. Seine Augen waren gnadenlos. Seine Stimme eine Basstrommel.

„Erinnerst du dich an die Regeln?“, fragte er.

„Ich denke schon“, entgegnete Lucy und fing an, vor Erwartung zu zittern.

„Wiederhole sie.“

Lucy dachte für einen Moment nach, kämpfte gegen ihren herumwirbelnden Verstand an. „Ich muss dich Sir nennen, sobald wir drin sind“, sagte sie zu ihm aufschauend und bekam eine Bestätigung. „Apfel ist Stopp, Banane ist Warten und Trauben ist Weitermachen. Und ich muss mich zwischen drei Spielzeugen entscheiden.“

„Gutes Mädchen“, sagte er mit einer Stimme, die die Lippen ihrer Möse rasseln ließen.

Dann schloss er die Tür auf und geleitete Lucy nach drinnen. Der weiche beige Teppich, die spanischen Gemälde an der Wand, all das war ihr bekannt. Trotzdem war sie nicht sicher, wo sie hingehen sollte.

Cristiano trat vor sie und führte sie in den Hausflur. Sie betrat das Schlafzimmer und sie bemerkte einen Unterschied. Auf dem Schreibtisch direkt hinter der Tür war eine weiße, seidene Tischdecke. Darauf lag eine Reihe von Spielzeugen.

Ein Blick auf jedes von ihnen ließ Lucys Atem stocken. Sie konnte nichts dagegen tun, dass sie zitterte. Ihre Angst und Erwartung waren eins geworden. Sie wusste, dass sie schlussendlich würde sprechen müssen, aber in genau dem Moment fiel es ihr sogar schwer, stehen zu bleiben.

Cristiano lief zielgerichtet durch das Zimmer. Nachdem er Kerzen angezündet hatte, ließ er sich neben Lucy nieder.

„Nun musst du zwischen einem dieser drei Spielzeuge wählen“, sagte er und zeigte auf die ledernen Instrumente. „Was du hier wählst“, sagte er auf die Lederinstrumente deutend, „wird bestimmen, welche von diesen ich verwende“, erklärte er und richtete seinen Finger auf eine Reihe von Augenbinden und Handfesseln.

„Wenn du das Paddel willst“, sagte er und zeigte auf ein Lederobjekt, das doppelt so breit wie ein Lineal war, „dann wirst du sagen: Bitte, Sir, kann ich das Paddel bekommen. Wenn du die Gerte willst, dann wirst du sagen: Bitte, Sir, kann ich die Gerte bekommen. Und wenn du die Peitsche haben willst, wirst du sagen: Bitte, Sir, kann ich Peitsche bekommen. Hast du das verstanden?“

Sprachlos nickte sie einfach mit ihrem Kopf.

„Dann entscheide dich“, sagte er und überließ ihr die Entscheidung.

Lucy betrachtete die drei Spielzeuge, die vor ihr lagen. Sie konnte kaum fassen, was sie da sah. Sie schluckte, als sie darüber nachdachte, wie jedes der drei sich quer über ihren Hintern geschlagen anfühlen würde. Ihre Möse pulsierte bei diesem Gedanken. Ihre Atemzüge wurden schneller, während ihr Puls in die Höhe schnellte.

Die ersten Momente dachte Lucy an fast gar nichts. Sie hörte die Musik angehen und zwang sich zur Konzentration. Cristiano würde in wenigen Augenblicken zurück sein und eine Antwort verlangen. Lucy musste wissen, was sie antworten würde.

Sie stellte sich das Lederpaddel vor, wie es über ihre zarte Kehrseite schlug und schloss ihre Augen. Sie stellte sich vor, wie sie sich darauf vorbereitete. Sie fantasierte, wie das Stechen durch ihren Körper hallen würde. Es war erotisch.

Dann stellte sie sich die Gerte in Cristianos starken Händen vor. Sie dachte an die Hiebe, die folgen würden. Es war ein langer Stock, der an einer gefalteten Lederschlaufe angebracht war. Sie malte sich den Schmerz aus, wenn er ihren Hintern treffen würde. Sie dachte, es würde sich magisch anfühlen.

Zuletzt stellte sie sich die Peitsche vor. Es mussten wohl dreißig einzelne Lederriemen sein, die von dem kurzen Griff herunterbaumelten. Sie versuchte sich auszumalen, wie jeder sich anfühlte, wenn er auf ihren nackten Hintern traf. Es war beinahe jenseits ihrer Vorstellungskraft.

Wieder starrte Lucy die drei Spielzeuge an und fühlte sich einer Entscheidung nicht näher. Sie wollte so sehr, dass Cristiano einschritt und ihr die Entscheidung abnahm. Doch sie wusste, dass er das nicht tun würde.

„Hast du dich entschieden?“, fragte Cristiano und stand so nah bei ihr, dass sie spürte, wie seine Körperwärme sie einhüllte.

„Ich weiß nicht, Sir“, gab Lucy zu.

„Du wirst dich entscheiden müssen“, sagte er bestimmt.

Enttäuscht darüber, dass sie nicht alle drei haben konnte, atmete Lucy tief ein und gestattete ihrem Geist, sich auf das einzulassen, was das Spielzeug dieser Nacht werden würde.

„Bitte, Sir, kann ich … das Paddel haben.“

Lucy suchte in Cristianos Augen, ob sie wohl eine gute Wahl getroffen hatte. Er gab ihr keinen Hinweis. Stattdessen ging er zum Bett und setzte sich darauf.

„Stell dich hierhin“, sagte Cristiano und deutete auf den Boden vor sich.

Lucy tat, wie ihr befohlen. Sie stand vor ihm und war bereit, sich ihm vollkommen unterzuordnen. Was auch immer er wollte, er konnte es sich nehmen. Die Verletzlichkeit, die sie in Cristianos Gegenwart spürte, war mit keiner zu vergleichen, die sie jemals in ihrem Leben gespürt hatte.

„Zieh dich aus“, befahl er.

Während Lucy sich auszog, fühlte sie sich, als zöge sie sich das erste Mal für ihn aus. Sie legte ihre Jacke ab und entblößte ihre Brüste. Sie beobachtete seine Augen auf eine Reaktion hin, bekam aber keine. Dann fasste sie an ihre Seite und öffnete den Reißverschluss ihres Rocks. Als er auf den Boden fiel, trat sie aus ihm heraus und sah endlich, wie Cristiano eine Reaktion zeigte. Sein Gesicht wurde weicher, so als würde es erhellt.

Cristiano streckte seine großen Hände aus und packte ihre Taille. Er zog sie zu sich und seine Lippen berührten ihren vorstehenden Nippel. Als er ihn in den Mund nahm, schickte die Berührung einen elektrisierenden Impuls durch sie. Als seine Zunge ihre rosa Brustwarze umrundete, griff Lucy nach Cristiano. Sie brauchte seine Unterstützung, um auf den Beinen zu bleiben.

Cristianos Nippelspielchen währten nicht lange. Schnell drückte er Lucy nach hinten und stellte sich vor sie hin. Lucy fühlte sich im Schatten seiner erheblichen Größe klein. Sie fühlte sich auch nackt.

Cristiano nahm Lucys Hand und führte sie zurück zu den Spielzeugen. Ohne ein Wort nahm er eine Handfessel. Sie war sich nicht sicher, was er damit vorhatte, also blieb sie regungslos. Als er eines ihrer Handgelenke nahm und die Schlaufe überzog, bot sie ihm das andere an.

Mit beiden Handgelenken festgebunden holte er zwei weitere Gurte hervor und kniete sich vor sie. Als er die anderen beiden um ihre Knöchel legte, wurde sie sich der Wärme seines Gesichts überdeutlich bewusst, die über ihre pulsierende Möse floss. Sie wollte so sehr, dass er sich vorlehnte und ihre anwachsende Klitoris mit seiner Zunge berührte. Sie sehnte sich danach, bekam es aber nicht.

Stattdessen stand Cristiano auf, führte Lucy zu einem Geländer, das an der Wand befestigt war, und klammerte ihre Gelenke Gurt an Gurt um das Holz. Auch wenn es nur Klemmen waren, wusste Lucy, dass sie nicht die Kraft hatte, fortzukommen. Sie hatte keine andere Wahl, als sich Cristianos Willen unterzuordnen.

Lucy fühlte sich angreifbar und schaute zurück. Cristiano zog sich aus. Er knöpfte langsam sein Hemd auf und legte seine muskulöse Brust und definierten Bauchmuskeln frei. Er knöpfte seine Hose auf und öffnete sie, sodass sie zu Boden fielen. Er trug keine Unterwäsche, sein riesiger Schwanz sprang einfach heraus.

Cristiano war bereits vollkommen erregt. Ihr Körper hatte ihn angemacht. Es erregte sie noch mehr, darüber nachzudenken. An der Wand zu stehen, ohne die Möglichkeit zu fliehen, bescherte ihr das brennende Verlangen, berührt zu werden. Es konnte seine Hand oder sein gnadenloses Lederpaddel sein. Sie war so weit, dass es ihr egal war welches.

Das Paddel berührte sie zuerst. Es rieb zart über ihren Hintern und Lucy wollte unbedingt mehr. Cristiano kam dem schnell nach. Der erste Schlag war überraschend. Nicht der Schmerz war es, es war das scharfe Knallen des Leders, als es ihre zarte Haut küsste. Lucy zuckte zusammen und wollte schnell mehr und wollte es härter.

Klitsch! Der zweite war lauter und hinterließ einen warmen Fleck auf ihrem Hintern. Es fühlte sich himmlisch an. Als Cristiano wieder zuschlug, war es erneut härter. Dieses Mal pulsierte die Hitze ihr Bein hinunter und ihre Seiten hinauf. Es nahm ihr die Luft zum Atmen.

So sehr es auch weh tat, sie wusste, dass sie mehr brauchte. Das Gefühl des Vergnügens war überwältigend. Sie hatte nichts Vergleichbares gekannt. Lucy wollte, dass Cristiano ihren Körper kontrollierte. Als Cristiano eine Salve von Hieben niederprasseln ließ, wusste Lucy, dass er das bereits tat.

Cristiano gönnte ihr eine Pause und drückte seinen nackten Körper an Lucys Rücken. Er rieb seinen harten Schwanz ihr Rückgrat entlang. Sie wollte ihn in sich spüren, aber noch war es nicht so weit. Als sie seine heißblütige Stimme in ihr Ohr flüstern hörte, wusste sie, dass sie das, was sie wollte, bekommen würde.

„Sag: Bitte, Sir, darf ich noch eine haben.“

Lucy schluckte. „Bitte, Sir, darf ich noch eine haben?“, fragte sie zögerlich.

Es folgte ein Klaps, der härter war, als sie bisher gespürt hatte. Das Brennen strahlte Hitze über ihren Hintern und Körper aus. Es fühlte sich fantastisch an. Sie fasste erneut Mut und sagte es wieder.

„Bitte, Sir, darf ich noch eine haben.“

Er schlug erneut zu und noch härter.

„Bitte, Sir, darf ich noch eine haben.“

Klitsch!

„Bitte, Sir, darf ich noch eine haben.“

Klitsch!!

„Bitte, Sir, darf ich noch eine haben“, wiederholte sie und wurde jedes Mal, das sie fragte, belohnt.

Danach folgte ein Schlag dem anderen. Es schien kein Ende zu geben. Lucy konnte nicht mehr länger ihren Körper beherrschen und sie fiel auf ihre Knie und sprang wieder auf.

„Bitte, Sir, darf ich noch eine haben.“

Cristiano bearbeitete ihren Hintern mit dem Paddel, bis er rot war. Als sie sicher war, dass sie nichts weiter mehr aushalten konnte, hörte Cristiano instinktiv auf. Er war aber noch nicht fertig. Er entließ ihre Handgelenke und brachte sie zum Bett. Es war ihr vorher noch nicht aufgefallen, doch nun sah sie eine Kette, die sich von den vier Ecken der Matratze auf das Bett erstreckte.

„Auf deinen Rücken“, verlangte Cristiano.

Sie bewegte sich rückwärts auf das Bett und ihr empfindlicher Hintern berührte die kastanienbraunen Satinlaken. Es war eine peinigende Erinnerung an das, was Cristiano gerade getan hatte. Als sich ihr Haupt dem Kopfende des Bettes näherte, beobachtete sie, wie ihr Meister sich zu ihrem rechten Handgelenk begab und sie an der Kette befestigte und sie straff zog.

Sie hatte nicht gewusst, für was die Knöchelfesseln waren, doch nun wusste sie es. Schnell war sie sowohl an ihren Knöcheln als auch Handgelenken gefesselt, und nun lag Lucy wie ein offenes Buch auf dem Bett. Was hatte Cristiano jetzt geplant? Sie wusste es nicht, konnte aber kaum abwarten, es herauszufinden.

Cristiano kletterte über sie und legte sein Knie nur ein winziges Stück von ihrer pulsierenden Möse ab. Er hatte das Paddel in der Hand und bewegte das Leder auf ihren sensiblen Nippeln. Mit gerade so viel Druck, dass sie wusste, dass das Paddel da war, schlug er ihre Brüste. Es war beinahe zu viel. Doch als Cristiano sich herunterbeugte und mit seiner Zunge an ihrer Klitoris zu Werke ging, während er es tat, hatte Lucy das Gefühl, vor Lust zu verglühen.

Er umrundete ihr Knöpfchen mit seiner Zunge und drückte es. Es war hypnotisierend. Cristiano wechselte mit dem Paddel zu ihrer anderen Brust und machte weiter. Sie steuerte schnell auf den Orgasmus zu, doch ehe sie so weit war, ließ er von ihren Nippeln und ihrer Klitoris ab, stieg auf sie und glitt mit seiner dicken Männlichkeit zwischen ihre tropfenden Schamlippen.

Lucy nahm ihn auf, als wäre sie mit einem fehlenden Teil gefüllt worden. Er dehnte sie aufs Äußerste. Der mächtige Schaft seines Schwanzes presste sich an ihren G-Punkt und brachte sie schnell zum Orgasmus. Das Vergnügen rollte durch sie hindurch. Sie wollte ihn so sehr halten, konnte aber nicht, da sie festgehalten wurde.

Stattdessen fickte er sie wieder länger und tiefer und brachte sie wieder an den Rand des Orgasmus. Cristiano war drauf und dran, an einen Punkt ohne Wiederkehr zu gelangen, zog seinen dicken Schwanz heraus und schob sich an ihrem Körper hinab. Seine Zunge kehrte zu ihrer immer noch willigen Möse zurück.

Durch den Orgasmus zuvor stand Lucys Klitoris in Flammen. Mit jeder Berührung hatte sie das Gefühl zu explodieren. Er reizte sie auf unerträgliche Weise. Er umrundete ihre Klitoris in weiten Kreisen und kam gelegentlich näher. Ihr Körper zuckte, als er das tat. Sie hatte das Gefühl, gegenüber Cristianos Willen außer Kontrolle und hilflos zu sein. Sie war auf seine Gnade angewiesen und stöhnte, als seine Zunge einen letzten Schlag am Rande ihrer Klitoris machte und sich dann vollkommen auf ihren Lustpunkt konzentrierte.  

Ihr zweiter Orgasmus war kraftvoll und ausdauernd. Jeder Muskel ihres Körpers zog sich zusammen und weigerte sich, wieder loszulassen. In ihrem Kopf explodierten helle Lichter. Stromstöße zuckten durch ihren Körper, als ihr überwältigender Orgasmus anschwoll und dann ausbrach.

„Ahhhh!“, schrie sie auf.

Sie wusste nicht, was sie tat. Sie war im Moment gefangen. Als ihr Orgasmus über sie hereinbrach, warf sie ihre Hüften von einer Seite auf die andere. Sie konnte es nicht mehr aushalten und er wollte einfach nicht mehr aufhören. Sie musste wieder zu Atem kommen. Sie musste dies zu Ende bringen.

„Apfel“, bellte sie, erinnerte sich dabei an seinen Code.

Als Cristiano das hörte, stoppte er sofort. Ohne zu zögern, griff er nach unten und öffnete ihre Knöchelschlaufen, ehe er mit ihren Handgelenken weitermachte. Sobald ihre Hände frei waren, umklammerte sie ihre Möse. Sie brodelte. Sie fühlte sich benommen. Alles, was sie tun konnte, war dazuliegen und zu versuchen, zu Atem zu kommen.

So als wüsste er es instinktiv, kroch Cristiano neben ihr auf das Bett. Lucy, die seine starken Arme um sich spüren musste, rollte sich auf die Seite. Cristiano rückte näher heran und legte sich hinter sie. Mit seinem großen Körper, der sich an sie drängte, konnte sie seinen Schwanz spüren. Er war immer noch sehr hart. Lucy wusste, dass Cristiano zufrieden sein würde, die Nacht auch ohne eigenen Orgasmus zu beenden. Dies war dazu gedacht, ‚ihre Nacht‘ zu sein. An ‚seinen Nächten‘ würde Lucy sicherstellen, ihm genau das zu geben, was er brauchte.

Lucys Gedanken tanzten, während sie mit den Armen ihres Typen um ihr dalag, ihr Hand dabei immer noch auf ihre pulsierende Möse gelegt.

„Hat es dir gefallen?“, fragte Cristiano in einer tiefen, brummenden Tonlage.

„Kannst du das nicht sehen?“, fragte Lucy überrascht.

„Ich mag es, wenn du es sagst.“

„Es war fantastisch. Ich hatte keine Ahnung, dass mir das so gefallen würde. Wie bist du auf all das gekommen?“

„Ich habe einfach zugehört, als dein Körper mir erzählt hat, dass dir das gefallen würde.“

„Dann hat mein Körper die Wahrheit gesagt. Ich habe es sehr genossen.“ Lucy drehte sich um und schaute direkt in Cristianos Augen. „Du bist so wundervoll“, sagte sie und wollte nirgends anders auf der Welt sein.

„Du ebenso“, sagte er ihr. „Du bist die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe. Ich denke an dich, wenn ich aufwache und wenn ich mich schlafen lege. Wenn ich nicht von dir träume, vermisse ich dich und mein Herz bricht.“

Lucys Herz schmolz. Sie streckte ihre Hand nach oben und berührte seine Wange. „Ich liebe dich so sehr.“

„Ich liebe dich auch“, erwiderte Cristiano ohne ein Fünkchen Zweifel.

Cristianos Augen blickten zwischen Lucys hin und her. Seine Stirn legte sich in Falten, als suche er nach etwas.

„Was?“, fragte Lucy neugierig.

„Mir ist gerade etwas klargeworden.“

„Und das wäre?“

„Dass ich keine Minute ohne dich verbringen will.“

Lucys Herz klopfte, als sie seine Worte hörte. Was sagte er da? Lief es auf das hinaus, was sie dachte? Das konnte nicht sein. Sie kannten sich gerade mal ein paar Monate. Sie hatte noch nicht einmal ihren Freunden von ihm erzählt. Er war einfach nur ihr hübsches, kleines Geheimnis.

Ja, der Sex war bewusstseinsverändernd und er bot alles, was sie sich immer schon bei einem Mann erträumt hatte. Doch das war nicht, worum es bei ihrer Beziehung ging.

„Lucy, ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Ich weiß nicht, wohin unsere Leben führen werden. Ich weiß, wie unterschiedlich wir sind. Doch ich weiß auch, dass wenn mir für den Rest meines Lebens nur ein Wunsch gewährt wäre, ich ihn dafür verwenden würde, mit dir zusammen zu sein.

„Ich denke nicht, dass die Leute wissen, wie einzigartig du bist. Ich bin sicher, dass sie die netten Klamotten und den hübschen Schmuck sehen und denken, dass sie dich kennen. Was dich ausmacht, reicht allerdings weit darüber hinaus. Du bist die aufregendste und abenteuerlustigste Person, die ich je getroffen habe … selbst wenn das niemand weiß.

„Lucy, ich weiß, es wird nicht einfach werden, aber ich frage dich, willst du mich heiraten?“

Lucy hatte überwältigt zugehört. Sie konnte nicht glauben, wie Cristiano sie sah. Lucy war niemals stolz auf sich gewesen.

Ihr Vater hatte gewollt, dass sie dem Familienunternehmen beitritt. Sie hatte abgelehnt und stattdessen das Leben einer Erbin gewählt. Es war dekadent und selbstbezogen. Um ehrlich zu sein, fand Lucy es unbefriedigend. Doch wer, der richtig bei Verstand war, würde harte Arbeit einem Leben voller Freizeit vorziehen?

Das Problem war jetzt nur, dass sie sich nicht mehr für einen guten Menschen hielt. Der Gedanke, dass Cristiano, der Mann, der ihre innersten Wünsche am besten kannte, sie auf die beschriebene Art sah, bewegte sie. Sie wollte die Frau sein, die Cristiano in ihr sah. Aus diesem Grund blickte Lucy auf in Cristianos Augen und weinte.

„Ja, Cristiano. Ich werde dich heiraten. Ja.“

Lucy hatte Cristiano nie so glücklich gesehen. Er schlang seine Arme um sie. Sofort wusste sie, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Cristiano war das Beste, was ihr jemals passiert war. Er mochte nicht in die Form passen, die ihr Vater sich vorstellte, doch er passte zu dem Bild, das sie von sich selbst hatte. Scheiß auf alle, die nicht erkennen konnten, warum sie zusammen sein sollten.

Lucy konnte sich nicht vorstellen, noch glücklicher zu sein. Das Einzige, was sie von ihrem Höhenflug herunterbringen konnte, war der Gedanke daran, wie sie allen von ihrer überraschenden Verlobung erzählen würde. Doch das war das Problem eines anderen Tages. Gerade eben fühlte sich Lucy wie die glücklichste Frau auf Erden und nichts anderes zählte.

Lucy schnappte plötzlich nach Luft. „Was ist mit einem Ring?“, fragte sie, ohne die Frage richtig zu durchdenken.

„Ich habe darüber nachgedacht. Ich hätte dir etwas besorgen können, aber ich bin nicht sicher, dass es etwas gewesen wäre, das du deinen reichen Freunden hättest zeigen wollen. Ich dachte, dass wir für deinen Ring vielleicht zusammen einkaufen gehen.“

Lucy dachte darüber nach, was Cristiano gesagt hatte. Er hatte Recht. Cristiano war ein Barkeeper. Davor war er ein Cowboy in Spanien gewesen. Er würde unter keinen Umständen in der Lage sein, sich die Art von Ring leisten zu können, um den ihre wohlbetuchten Freundinnen herumscharwenzeln würden. Für ihn wäre diese Art von Ring ein Dreijahreseinkommen. Doch das war okay. Dafür gab es ihren umfangreichen Treuhandfonds.

„Wir können morgen nach einem Ring schauen“, schlug Lucy aufgeregt wegen der Möglichkeit vor.

„Hört sich perfekt an. Hast du schon eine Vorstellung, was du willst?“

„Habe ich“, sagte sie mit einem Lächeln.

Die Wahrheit war, dass sie über ihren Ring nachdachte, seit sie ein kleines Mädchen war. Es war gar nicht mal so sehr die Hochzeit, von der sie fantasierte. Es war der Ring selbst. Es war auch das Organisieren einer Hochzeit und die Dutzende von Leuten, die sich nach jedem ihrer Wünsche richten würden. Es war, wie eine Prinzessin behandelt zu werden.

Als sie es sich vorgestellt hatte, war ihr Ehemann allerdings niemand wie Cristiano. Cristiano war tausendmal besser. Alles war so einfach mit ihm. Er war ein Mann und er behandelte sie wie eine Frau.

Es gab kein Intrigieren oder soziales Leiterklettern, das es mit jedem anderen Mann gab, den sie kannte. Cristiano war nicht hinter ihrem Geld oder der Firma ihres Vaters her. Cristiano war jemand, dem Lucy vertrauen konnte.

Lucy schloss die Augen und kuschelte sich tiefer in Cristianos Arme. Trotz all der Gelegenheiten, bei denen sie sich für Sex getroffen hatten, war Lucy nie über Nacht geblieben. Heute Nacht würde es anders sein. Heute Nacht würde sie die Nacht mit ihrem Verlobten verbringen. Es gab keinen Ort, an dem sie lieber wäre.

„Übrigens“, sagte Cristiano, als Lucy es sich bequem machte, „das Projekt, von dem ich dir erzählt habe, dass ich daran arbeite, war dies hier. Ich wollte dich dazu bringen, mich zu heiraten“, sagte er mit einem Lächeln.

Lucy sah zu Cristiano auf und erwiderte das Lächeln. „Ich hab dein Projekt gemocht“, erzählte sie ihm entspannter wie nie zuvor.

Lucy schlief tief und fest ein, und sie wachte mit dem Duft von Speck auf. Mit geschlossenen Augen streckte sie ihre Hand über das Bett. Niemand war da. Sie öffnete die Augen und sah sich um. Sie war allein. Sie wickelte das Laken um ihren nackten Körper, stand auf und folgte dem Duft.

Lucy fand Cristiano nackt vor dem Herd vor, wo er Frühstück zubereitete. Sein Profil war unglaublich. Er befand sich irgendwo zwischen sehr definiert und muskelbepackt. Sein herrlicher Schwanz hing freigiebig über seine großen Eier herab. Und obwohl sie sicher war, dass er genau so aus dem Bett aufgestanden war, lagen Cristianos Haare perfekt.

Lucy verstand, warum Männer, die die soziale Sprossenleiter hochklettern wollten, sie mochten. Aber sie verstand nicht, warum ein Mann, der so perfekt wie Cristiano war, dies tat.

„Guten Morgen“, sagte sie und lenkte Cristianos Aufmerksamkeit auf sich.

Cristiano drehte sich um und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Guten Morgen Schönheit.“

Lucy errötete. „Was kochst du da?“

„Ich mache meiner Verlobten Frühstück. Eier, Speck und Eierkuchen“, sagte er fröhlich.

„Riecht köstlich“, meinte Lucy, trat hinter ihn und schlang ihre Arme um seinen Körper. Sie liebte es, ihn zu halten. All ihre Sorgen verschwanden, wenn sie ihn berührte.

„Setz dich, ich bringe dir das Frühstück“, sagte er und legte das letzte Stückchen Speck auf einen großen Servierteller.

Die beiden aßen Frühstück, bevor sie noch einmal für eine weitere Runde Sex ins Schlafzimmer verschwanden. Dieses Mal machten sie sich keine Gedanken darum, wer an der Reihe war.

Christiano hob sie hoch und stützte sie, als sie beide auf das Bett fielen. Mit seinen Lippen auf ihren drang er in sie ein. Er erhob sich auf seine Knie, griff ihre Taille und drückte ihren Rücken durch. So wie er kraftvoll in sie stieß, wurde sie wie eine Stoffpuppe durchgerüttelt. Cristiano kam genauso schnell wie sie und brach erschöpft auf ihrem Körper zusammen, ehe beide für ein kurzes Nickerchen wegdämmerten.

Nachdem beide wieder wach waren, war Lucy wegen ihres Rings so aufgeregt, dass sie sich anzog  und Cristiano zum Abschied küsste. Sie hatte viel zu tun, ehe sie ihren Diamanten kaufen gehen würde. Sie musste ihre Nägel neu machen lassen, eine passende Farbe für den Ringkauf. Sie musste ihre Haare herrichten. Und sie musste das perfekte Outfit für einen Ringkauf aussuchen. Das perfekte Outfit würde sich ganz eindeutig nicht von selbst heraussuchen.

Lucy kam nach Hause und schaltete ihr Telefon ein. Sie hatte es immer ausgeschaltet, wenn sie bei Cristiano war, denn sie hatte Angst, dass jemand sie an ihren Standort verfolgen könnte. Es war nicht so, dass sie sich schämte, mit Cristiano zusammen zu sein. Es war vielmehr, dass sie es vermeiden wollte, ein kompliziertes Gespräch mit ihrem Vater zu führen.

Verlobt gab es nun keinen Weg, eine Konversation zu vermeiden. Cristiano würde ihr Ehemann werden. Letztendlich musste ihr Vater darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass er einen Schwiegersohn hatte.

Als sei genau das das Stichwort, schaute Lucy auf ihr Telefon und sah eine Nachricht ihres Vaters. Ihre Unterhaltung mit ihrem Vater war nicht ganz so vonstattengegangen, wie sie es Cristiano beschrieben hatte. Sie hatte ihm gesagt, dass sie Peter nicht heiraten würde, war aber nicht so bestimmt gewesen, wie sie hätte sein können.

Sie hatte versucht anzudeuten, dass es da jemand anderen in ihrem Leben gab, doch ihr Vater hatte nichts davon hören wollen. Ihr Vater war ein sehr einflussreicher Mann. Man konnte ihm nicht einfach etwas abschlagen. Lucy war nicht die erste Person, die es versucht und daran gescheitert war.

„Lucy, hier spricht dein Vater. Peter hat mir erzählt, dass du ihn auf der Vanderbilt Party versetzt hast. Das ist für eine Hollingsworth keine Art, sich zu benehmen. Du hast dich dort nicht nur selbst repräsentiert, du solltest die Repräsentantin unserer Familie sein.

„Ich erwarte von dir, dass du den Vanderbilts eine förmliche, schriftliche Entschuldigung schickst, und ich erwarte, dass du Peter anrufst und dich persönlich bei ihm entschuldigst. Wenn du deine finanzielle Unterstützung weiterhin behalten willst, dann musst du deinen Verpflichtungen nachkommen. Nichts ist in dieser Welt umsonst, meine Liebe. Vergiss das nicht.

Und nun, lass uns dieses unglückliche Verhalten hinter uns lassen. Ich lade Peter am Donnerstag zum Abendessen ein. Ich erwarte, dass du da bist und du dich von deiner besten Seite zeigst. Du kannst meinen Assistenten für die Details anrufen. Wir sehen uns dort.“

So wunderbar sie sich noch Augenblicke zuvor gefühlt hatte, die Stimme ihres Vaters zu hören, hatte alles geändert. Lucy dachte darüber nach, wie wenig von ihrem Leben sie eigentlich selbst kontrollierte. Ja, sie machte Ausflüge auf der ganzen Welt und hatte schöne Wohnungen in jeder größeren Stadt, doch all das hatte auch einen Haken. Sie war Vieh. Sie war eine Schachfigur, die ihr Vater verwenden konnte, um den Reichtum ihrer Familie zu erhalten.

Lucy entschied, dass es an der Zeit war, all dem ein Ende zu setzen, zögerte jedoch, weil sie sich wegen der Folgen Gedanken machte. Würde ihr Vater sie verstoßen? Wenn dem so wäre, hätte sie nur ihren Treuhandfonds, auf den sie sich verlassen könnte. Dies war ein Treuhandfonds, den ihr Großvater für sie eingerichtet hatte. Ihr Vater war es aber gewesen, der das Familienvermögen in die Milliarden katapultiert hatte. Der Treuhandfonds ihres Großvaters war kaum genug, um ein Haus ein einer größeren Stadt zu kaufen und noch weniger konnte sie davon den Rest ihres Lebens bestreiten.

Nachdem sie darüber nachgedacht hatte, wie schlecht alles laufen könnte, hatte Lucy entschieden, dass Cristiano das Risiko, enterbt zu werden, wert war. Cristiano war der Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte. Darüber war sie sich sicher. Sie war sich ebenfalls sicher, dass ihr Vater ihn nicht mögen würde. Doch das war nicht wichtig, denn sie mochte ihn.

Nachdem Lucy ihre Entscheidung getroffen hatte, dachte sie darüber nach, was sie als nächstes tun sollte. Sie war verlobt. Sollte sie ihren Vater anrufen, um die Neuigkeit zu überbringen? Die Alternative war zu warten, bis sie den Ring hatte. Doch welchen Unterschied machte ein Ring? Ihr Vater war zu beschäftigt, um sich vor der Veranstaltung mit ihr zu treffen. Es würde also ohnehin über das Telefon stattfinden, und dafür brauchte es keinen Ring.

Ihr Herz schlug heftig, als ihr klarwurde, was sie zu tun hatte. Als sie ihr Telefon anstarrte, errötete sie. Würde sie das wirklich machen? Sie musste, entschied sie.

Hier ging es um mehr als nur ihre Verlobung. Hier ging es darum, die Kontrolle über ihr Leben aus den Fängen ihres Vaters zu winden. Lucy hielt inne, als ihr bewusst wurde, dass es auch um noch etwas anderes ging. Die Neuigkeiten würden ihrem Vater das Herz brechen. Ihr Vater mochte Peter Baron wirklich gern.

Peter allerdings hatte sie niemals geliebt. Lucy war sich dessen sicher. Seit dem ersten Treffen, als sie sich vorgestellt worden waren, hatte Peter sie genauso angesehen wie alle anderen ambitionierten Typen aus der Firma. Lucy hätte genauso gut eine alte Jungfer mit Mitgift aus dem 18. Jahrhundert sein können. In den Augen dieser Männer war Lucy eine Anschaffung, die sie brauchten, um die Welt zu übernehmen. Peter war schon immer der schlimmste von allen gewesen.

Wann immer sie allein gewesen waren, hatten die beiden kaum miteinander gesprochen. Wann auch immer Peter seinen Mund aufmachte, war es, um mit seiner Zeit in Harvard oder irgendeinem Yachtausflug, den er kürzlich gemacht hatte, anzugeben. Einmal hatte Lucy sogar deutlich gemacht, dass sie ihn nicht heiraten wollte. Er reagierte mit so viel Gehässigkeit darauf, dass er keinen Zweifel daran ließ, dass sie und ihre Wünsche ihm egal waren.

„Frauen müssen das tun, was ihre Männer ihnen sagen“, war Peters Antwort. Das war nicht die wortwörtliche Aussage, hätte es aber genauso gut sein können.

Lucy hatte das nicht glauben können. Wer zum Teufel dachte dieser Kerl, wer er war? Und was sah ihr Vater überhaupt in ihm?

Lucy hatte nicht die Absicht, Peter mit dem Gesagten davonkommen zu lassen. Seitdem ergriff sie jede Gelegenheit, die sich ihr bot, um sein Leben zu zerstören. Geschickt eingeschobene Bemerkungen und ein oder zwei Witze waren alles, was es wirklich brauchte. Peter benötigte nicht lange, um zu bemerken, was sie tat. Danach wurde die Schlacht beidseitig.

Trotz dessen verfolgte er das Vorhaben einer möglichen Heirat seitens ihres Vaters weiter. Vielleicht tat er das, um auf Arbeit nicht das Gesicht zu verlieren. Lucy hatte keine Erklärung dafür, fand es aber armselig. Um nichts auf der Welt würde sie jemals einen Mann wie Peter heiraten. Sie wünschte sich sogar, dass sie den Ausdruck auf Peters Gesicht sehen könnte, wenn er herausfand, dass sie bereits verlobt war.

Was würde Peter denken, wenn er ihren Verlobten sah und erkannte, dass Cristiano doppelt so viel Mann war, wie er jemals sein würde? Dieser Gedanke spornte Lucy dazu an, ihren Vater anzurufen.

„Papa?“, sagte sie, als er den Anruf entgegennahm.

„Liebling, wie geht’s dir?“

„Verlobt“, sagte sie zögerlich.

„Bitte was?“

„Ich bin verlobt, Papa.“

„Du und Peter?“

„Zum letzten Mal, Papa, nein. Ich hab dir gesagt, dass ich mich mit jemand anderem treffe. Da bin ich gestern Abend gewesen. Darum bin ich nicht auf die Party gegangen.“

„Du sagst, dass du mit einem Mann verlobt bist, den ich noch nie zuvor gesehen habe?“

Lucy dachte an den Tag zurück, an dem sie Cristiano kennengelernt hatte. Er war einer der Barkeeper auf der Catering-Party ihn ihrem Haus gewesen.

„Nun, eigentlich hast du ihn getroffen“, fing sie nun langsam an, ins Schwitzen zu kommen.

„Habe ich das? Wer ist es?“

Lucy dachte darüber nach, was sie gleich ihrem Vater, einem der wohlhabendsten Männer der Welt, erzählen würde. Wie konnte sie zugeben, dass sie drauf und dran war, einen Kellner vom Catering zu heiraten? Sie konnte es selbst kaum glauben.

„Das spielt keine Rolle. Wir sind verlobt, und du wirst ihn bald treffen.“

„Das ist doch absurd. Was ist mit Peter?“

„Papa, wenn du ihn so sehr liebst, warum heiratest du ihn dann nicht?“

„Mach dich nicht lächerlich, meine Liebe. Das schickt sich nicht für eine Hollingsworth.“

„Es tut mir leid, dich zu enttäuschen, aber ich liebe Cristiano, und ich will, dass du ihn auch magst. Ich weiß, dass es viel verlangt ist, aber ich will, dass du es versuchst. Kannst du das für mich tun, Papa?“

„Wenn er ein Mann ist, der meinem kleinen Mädchen würdig ist, dann bekommt er meinen Segen. Doch wenn er es nicht ist, kannst du nicht von mir erwarten, dass ich irgendeinen degenerierten Kerl in unser Heim willkommen heiße.“

„Er ist nicht irgendein degenerierter Typ.“

„Dann sag mir doch, was macht er?“

Lucy spürte die Hitze, die von ihrer Brust her ausstrahlte. In ihren Kreisen war dies die Frage, die den Rest ihres sozialen Lebens bestimmen würde. Jeder Freund, den sie je hatte, war wahnsinnig besessen davon, was die Leute taten. Die falsche Antwort auf diese Frage würde bald zu Gesprächen hinter vorgehaltener Hand führen, sobald man ihnen den Rücken zukehrte. Zwölfjährige Mittelstufenmädchen hielt man für boshaft, doch die Folter der schlimmsten Bienenkönigin würde gegen den Umgang, der auf die falsche Antwort dieser Frage folgte, alt aussehen.

„Er ist ein Künstler“, sagte Lucy und versuchte dabei so ungenau wie möglich zu bleiben.

Lucy dachte über ihre Antwort nach. War das wirklich eine Lüge? Cristiano könnte ein Künstler sein. Soweit Lucy wusste, könnte Cristiano ein weltbekannter Maler sein, der auf der Suche nach Inspiration durch das Land reist. Lucy wusste es nicht. Seine Kunstfertigkeit war nichts, was sie während ihrer vielen Liebestreffen thematisierten.

Doch so sehr Lucy sich auch sagte, dass es so sein könnte, wurde ihr die Wahrheit schnell bewusst. Die Wahrheit war, dass sie den Mann, den sie liebte, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit verraten hatte. Ihr Herz schmerzte, als sie darüber nachdachte. Lügen war jedoch die einzige Möglichkeit, wie sie dieses Gespräch überstehen konnte. Persönliche Details konnten auch noch später geklärt werden, aber es war unmöglich, einen zweiten ersten Eindruck zu machen.

„Ein Künstler? Du willst dein Leben mit einem Künstler verschwenden? An wen soll ich bitte unsere Firma weitergeben? Du erwartest hoffentlich nicht von mir, dass ich sie einem Künstler anvertraue?“

„Das ist mir egal, Papa. Ich heiraten niemanden, nur weil du jemanden brauchst, an den du die Firma weiterreichen kannst. Ich bin keine preisgekrönte Kuh.“

„Natürlich bist du das nicht, meine Liebe. Aber unsere Firma ist seit drei Generationen in Familienbesitz. Ich wollte sie an meine Kinder vererben, so wie mein Vater sie mir vermacht hat.“

„Und dann wurdest du mit mir gestraft“, sagte Lucy und gab zu, was sie schon immer für wahr erachtet hatte.

„Ich bin immer stolz auf dich gewesen, Liebes. Es ist einfach nur, dass du dich nicht anstrengst. Du könntest der wunderbarste CEO dieser Firma sein, aber du interessierst dich nur dafür, Geld für Ausflüge und was auch immer du mit Künstlern tust auszugeben.

„Diese Firma braucht einen Nachfolger. Wenn du es nicht bist, dann gibt mir wenigstens einen Schwiegersohn, der dir den Lebensstil ermöglichen kann, an den du dich gewöhnt hast.“

Lucys Herz brauch, als sie die Bitte ihres Vaters hörte. Auch wenn sie egoistisch war, so war sie nicht vollkommen unvernünftig. Doch nichts davon spielte eine Rolle. Cristiano war der Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte. Und so lange er sie haben wollte, war es das, was Lucy tun würde.

„Dad, ich kann mein Leben nicht danach richten, was richtig für die Firma ist. Ich muss glücklich sein. Du willst doch, dass ich glücklich bin, oder?“